Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule / Wiesbaden

Deutsch und PC

Das Projekt „Deutsch & PC" fördert den frühzeitigen und intensiven Erwerb der deutschen Sprache an Grundschulen mit hohem Zuwandereranteil, um die Chancen von Kindern aus Zuwandererfamilien auf einen größtmöglichen Schulerfolg zu verbessern. Hierdurch soll auch die Integration dieser Kinder in die Gesellschaft unseres Landes unterstützt werden.

Der Unterricht mit Schülern, die aus Migrantenfamilien kommen, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Bisher wurden diese Kinder innerhalb der Klassen durch differenzierte Angebote und in einzelnen Förderkursen unterstützt.

Es hat sich aber gezeigt, dass diese Förderung in den meisten Fällen nicht ausreichte. Wir haben erkannt, dass auch solche Kinder Sprachschwierigkeiten haben, die hier in Deutschland geboren wurden und sowohl den Kindergarten als auch die Grundschule besuchten. Sie sind daher oft nicht in der Lage, ihre intellektuellen Fähigkeiten auszuschöpfen.

Das Projektziel lautet:" Früher und intensiver Erwerb der deutschen Sprache für Zuwandererkinder in der Grundschule."

Daraus ergeben sich folgende zentrale Forderungen:

• Förderung vom ersten Schultag an

• Förderarbeit in den ersten Klassen mit zehn Wochenstunden (Deutsch und Mathematik)

• Arbeit in kleinen Gruppen von 6 bis 8 Kindern

Dieses Förderkonzept bedarf einer gründlichen inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung aller Beteiligten.

Die Förderstunden im ersten Schuljahr müssen in den Stundenplan der Regelklasse eingefügt werden. Jeden Tag werden zwei Stunden im Block gesetzt. So kann die Förderlehrerin den Ablauf ihrer Unterrichtszeit freier gestalten und die Reibungsverluste beim Raumwechsel werden gering gehalten.

Die Größe der Gruppe ist entscheidend für den Erfolg der Förderarbeit. Die Erfahrungen der Pilotschulen haben gezeigt, dass 6 bis 8 Kinder in eine Gruppe aufgenommen werden sollten. Bei dieser Gruppengröße kann sich die Förderlehrerin intensiv um jedes Kind kümmern. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Kinder noch die Möglichkeit haben, in der Gruppe zu interagieren, miteinander zu sprechen und aufeinander zu hören. Einzel- und Partnerarbeit, zum Beispiel am Computer, und individuelle Hilfe für einzelne Kinder sind so möglich, ohne dass die Arbeitsatmosphäre beeinträchtigt wird.

Während der ersten Schulwoche wird der Unterricht von Klassen- und Förderlehrkräften als gemeinsamer Unterricht gestaltet. Dies gibt beiden die Möglichkeit, die Kinder kennen zu lernen.

In der anschließenden Beobachtungsphase von vier Wochen nimmt die Förderlehrerin nacheinander alle Kinder zu einer Einzelbeobachtung hinsichtlich des Sprachstandes aus der Klasse heraus. Im Regelfall benötigt sie dafür eine Stunde pro Tag. In der verbleibenden Zeit nimmt sie am Klassenunterricht teil.

Am Ende dieser Phase wird festgelegt, welche Kinder in die Fördergruppen aufgenommen werden sollen. Dies geschieht auf der Grundlage der Einzelbeobachtungen und den Beobachtungen im Klassenverband in Absprache der Klassenlehrerin mit der betreffenden Förderlehrerin. Die Eltern erhalten hierüber eine schriftliche Mitteilung.

Ab der 6. Schulwoche beginnt der Parallelunterricht.

Die Förderlehrerin erstellt für jedes Förderkind einen Ausgangsbericht zu Beginn der Förderung und einen Bericht am Ende des ersten Schuljahres. Der Abschlussbericht wird den Eltern mit dem Zeugnis am Ende des Schuljahres ausgehändigt.

Die verbale Beurteilung des Kindes im Zeugnis am Ende des ersten Schuljahres erfolgt durch die Klassenlehrerin in Absprache mit der Förderlehrerin.

Unter „Bemerkungen" wird im Zeugnis die Teilnahme an der Fördergruppe aufgeführt.

Der Förderunterricht wird im Klassenbuch der jeweiligen Klasse dokumentiert.

Der Förderunterricht wird im zweiten Schuljahr fortgesetzt. Allerdings erhält jede Fördergruppe nur noch 5 Förderstunden für ein zusätzliches Sprachtraining. Davon werden drei Stunden parallel zum Deutschunterricht und zwei zusätzlich zum Regelunterricht der Klasse erteilt. Der Lernstoff in den Fördergruppen orientiert sich am Unterrichtsstoff der 2. Klasse. Dies erfordert eine enge Kooperation mit dem Klassenlehrer oder der Klassenlehrerin.