Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule / Wiesbaden

Vorklasse

In die Vorklasse werden die Kinder aufgenommen, die schulpflichtig sind, aber noch nicht über ausreichende Fähigkeiten für einen erfolgreichen Schulstart verfügen.

Nach Aufnahme in die Klasse liegt der Schwerpunkt zunächst auf der Beobachtung des Kindes und der genaueren Feststellung seiner Lernausgangssituation.

Dazu werden gezielte Beobachtungen durchgeführt und dokumentiert:

* Grafomotorik: (Rix: Kieler grafomotorischer Bogen)

* Wahrnehmung und pränumerischer Bereich (Lack/Eidt: Eingangsdiagnose; Denken und Rechnen 1)

* Sprache und Lautbewusstsein (Metze; Pepino)

* Grobmotorik

*Arbeits- und Lernverhalten

* Sozialverhalten und Selbstregulation

 

Ausgehend von den besonderen Stärken und den zu fördernden Bereichen wird ein Förderplan erstellt. Hierbei werden die Eltern und die SchülerInnen miteinbezogen. In der Bemühung den Förderplan so zu gestalten, dass die Ziele erreichbar und auch für alle Beteiligten beobachtbar sind, werden Prioritäten gesetzt und im regelmäßigen Austausch gemeinsam evaluiert.

Die Einbeziehung inner- und außerschulischer Fördermaßnahmen spielt in der Vorklasse eine bedeutende Rolle und wird im Förderplan besonders berücksichtigt.

Die Zusammenarbeit mit BeratungslehrerInnen von Förderschulen beginnt gegebenenfalls bereits zu Beginn des Schuljahres. Im Einzelfall kann es zur Einberufung eines Förderausschusses kommen.

Förderung von Sozialverhalten und Selbstregulation: Zum Förderkonzept gehört ein klasseninternes Verstärkungssystem. Im täglichen Abschlusskreis üben die SchülerInnen ihr Arbeits- und Leistungsverhalten einzuschätzen und zu bewerten, indem sie selbst darüber entscheiden, ob sie ein „fleißiges Bienchen“ verdient haben.

Außerdem üben sie, ihren MitschülerInnen positive Rückmeldungen zu geben, wenn sie gute Erfahrungen mit ihnen gemacht haben, oder sich abzugrenzen, wenn Konflikte im Laufe des Vormittags vorgefallen sind.

 

Sprachförderung in der Vorklasse

Im Mittelpunkt der Sprachförderung steht die Erweiterung des aktiven Wortschatzes, die Hinführung zum bewussten Zuhören und Sprechen und das Erlernen der deutschen Sprache für Kinder mit Migrationshintergrund.

Das Üben von Vorläuferfertigkeiten im Bereich Lesekompetenz und Schriftspracherwerb zieht sich durch alle Handlungsfelder der pädagogischen Praxis in der Vorklasse. Es ist zu finden im alltäglichen Miteinander aber besonders im bewussten Umgang mit der Sprache. Unterstützt wird es durch den täglichen Gesprächskreis, das klare Sprachhandeln in allen Spiel- und Lernsituationen, in sach- oder themengebundenen und gesprächsfördernden Übungen und der generellen Wertschätzung von Mehrsprachigkeit.

Begegnung mit Literatur findet besonders durch die Darbietung von Geschichten, Bilderbüchern, Märchen und Sachbüchern statt. Darüber hinaus hat der tägliche Umgang mit Büchern einen festen Stellenwert in der Klasse. Die Benutzung der Schülerarbeitsbücherei und das selbstständige Ausleihen von Büchern werden angeleitet und unterstützt.

 

Das Vorklassenjahr endet mit dem Erstellen eines Entwicklungsberichts, der Empfehlungen für die weitere Förderung mit einbezieht.